Kunstgeschichte – Kunstwissenschaft – Bildwissenschaft

Das Institut für Kunstgeschichte in Graz, 1891 gegründet, gehört zu den ältesten Instituten im deutschsprachigen Raum und befindet sich an der Karl-Franzens-Universität am Universitätsplatz 3 im 2. Stock. Das Fach Kunstgeschichte ist hier in seiner ganzen Vielfalt vertreten und kann in ganzen zeitlichen, geographischen und methodischen Breite studiert werden.
Die Kunstgeschichte als akademisches Fach ist eine historische Disziplin, die sich mit der Kunst von der Nachantike bis zur Gegenwart befasst. Zu ihrem Gegenstandsbereich zählen, begreift man sie in erweiterter Perspektive als Bildwissenschaft, nicht nur die Werke der bildenden Kunst, sondern auch die Bildwelten der Alltagskultur und des technisch-wissenschaftlichen Bildes. Damit ist das Betätigungsfeld weit gesteckt und umfasst eine Vielzahl von Medien und Kunstformen: neben den Gattungen Architektur, Skulptur und Malerei bzw. Graphik auch Fotografie, Videokunst und Netzkunst, Performances und Happenings.
Breit wie der Gegenstandsbereich sind auch die methodischen Zugangsmöglichkeiten und Ansätze. Die Kunstgeschichte fragt nach den Kontexten, nach Gebrauch und Funktion der Werke, aber auch danach, wie diese betrachtet und bewertet wurden und welchen historischen Wandlungen ihre Rezeption möglicherweise unterlag. Hinzu kommen die Auseinandersetzung mit Kunsttheorie, Ästhetik und Wissenschaftsgeschichte.
Das kunsthistorische Institut der Universität Graz zeichnet sich durch eine breite zeitliche und geographische, aber auch weite methodische Orientierung aus. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart sind alle Bereiche und Medien in Forschung und Lehre abgedeckt. Eine Besonderheit des Instituts in Graz ist der in Ausrichtung und Zuschnitt in Österreich einmalige Lehrstuhl für moderne und zeitgenössische Kunst. Darüber hinaus vermittelt sich in der Lehre auch ein weites Spektrum an methodischen Zugangsweisen bis hin zu bildwissenschaftlichen und kunsttheoretischen Ansätzen. Das Studium in Graz zeichnet sich neben der Breite und Tiefe der akademischen Ausbildung auch durch ein hohes Maß an Praxisbezug aus: Teil des Curriculums sind Lehrveranstaltungen, die von Mitarbeitern der Denkmalpflege und der Museen, insbesondere des Universalmuseums Joanneum, abgehalten werden. Selbstverständlicher Teil der Ausbildung ist darüber hinaus die Beschäftigung mit der reichen Kunstüberlieferung in Graz und der Steiermark.